Lektion 195 – Die Liebe ist der Weg
- Fabe
- 29. Juli
- 2 Min. Lesezeit
"Die Liebe ist der Weg, dem ich mit Dankbarkeit folge"
Diese Lektion aus Ein Kurs in Wundern präsentiert uns ein kraftvolles Gegenmittel gegen das Leiden: Dankbarkeit, wenn sie mit der Liebe vereint ist. Doch es geht nicht um irgendeine Form von Dankbarkeit, sondern um eine, die nicht vergleicht, nicht ausschließt und sich nicht im Kontrast zum Schmerz anderer definiert.

Die Welt hat uns gelehrt, dankbar zu sein, weil es uns „nicht so schlecht geht wie anderen“ oder weil wir „mehr haben als andere“. Doch diese vergleichende Dankbarkeit ist falsch, denn sie entspringt der Trennung, dem Mangel und dem Wettbewerb. Der Kurs lädt uns zu einer anderen Form der Dankbarkeit ein: eine, die aus dem Erkennen der Einheit mit allem Leben erwächst, und die aufrichtig Gott dargebracht wird, der uns von der Illusion von Schmerz und Schuld befreit hat.
Der Schlüssel liegt in der geheilten Sichtweise. Erst wenn wir aufhören, unsere Brüder als Rivalen zu sehen – als Diebe unseres Friedens, als Hindernisse für unser Glück –, können wir wirklich von Herzen danken. Die Liebe vergleicht nicht, und wo es keinen Vergleich gibt, gibt es auch keine Schuld, keinen Neid und keine Trennung.
Wahre Dankbarkeit kann nur auf dem Boden spiritueller Gleichheit gedeihen.
Viele sehen Dankbarkeit noch als Trost angesichts des Leidens. Doch in dieser Lektion lernen wir, dass wir nicht aufrichtig dankbar sein können, solange wir den Schmerz für real oder unvermeidlich halten. Gott verlangt nicht, dass wir für den Schmerz dankbar sind, sondern für die Heilung. Für den Weg, den Er uns zurück zur Freude anbietet, für die Erinnerung, dass wir nicht allein sind – und dass niemand allein erlöst werden kann.

Dankbarkeit muss sich auf alle ausdehnen, es darf keine Ausnahmen geben. Ich kann nicht für meine eigene Befreiung danken, während ich mir die Gefangenschaft oder Bestrafung eines anderen wünsche. Ich kann keinen Frieden finden, solange ich dem anderen das Recht auf Freiheit verweigere. Deshalb kann der Weg der Liebe nur mit universeller, aufrichtiger, inklusiver und demütiger Dankbarkeit gegangen werden.
Gott hat uns alles gegeben. Wenn wir das vergessen, beginnen wir in Mangel, Angst und Groll zu leben.
Doch wenn wir uns daran erinnern, dass wir als Ausdruck der ewigen Liebe erschaffen wurden, gibt es keinen Raum mehr für Klagen, Urteile oder Selbstmitleid. Jeder Groll, jede Empörung, jedes „Unrecht“ löst sich auf vor der einfachen Wahrheit: Wir wurden von Anfang an geliebt. In dieser Lektion lehrt uns der Kurs, dass die Liebe der Weg zurück nach Hause ist, und dass die Dankbarkeit der stetige Schritt ist, der uns fest auf diesem Weg hält.
Diese Dankbarkeit hängt nicht von äußeren Umständen ab, sondern ist eine innere Entscheidung:
Aufhören zu vergleichen.
Aufhören zu urteilen.
Aufhören, den Frieden aufzuschieben.
Wenn wir unseren müden Brüdern erlauben, ihre Köpfe auf unsere Schultern zu legen, öffnet sich etwas. Eine alte Tür, die lange verschlossen schien, öffnet sich sanft einen Spalt. Und eine heilige Erinnerung steigt auf: Wir sind nicht getrennt, wir waren es nie.
Die Stimme der Liebe, so lange verstummt, beginnt wieder in uns zu flüstern.
Sie erinnert uns daran, dass vollständige Vergebung uns zur vollkommenen Dankbarkeit führt. Und dass am Ende alles als Liebe erkannt wird, denn alles ist aus der Liebe geboren.
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